Ein Rundgang durch das Dorf
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1
Brunnen Dorfplatz
6
Älteste Straße
11
Kunstmaler Theatre
16
Kapelle Notre Dame
21
Frühere Korkenmacherei
26
Haus des Bischofs
2
Rathaus aktuell
7
Tunnelgang Kirche
12
Altes Hotel Miresterel
17
Kapelle Saint Denis
22
Die Grotte
27
Tunnelgang grand rue
3
Waschplatz
8
Kirche aktuell
13
Frühere Glasmacherei
18
Kapelle Sainte Anne
23
Felswand colle rousse
28
Wassermühle Oliven
4
Rathaus früher
9
Brunnen grande rue
14
Windmühle an St. Anne
19
Kapelle Saint Antoine
24
Berg Bayonne
29
Quelle des Reyran
5
ältester Dorfteil
10
Komponist Poulenc
15
Wohnplatz Oppidum
20
Mühlsteine Steinbruch
25
Wasserfall gourbachin
30
weitere ehemalige Mühlenstandorte
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Brunnen Dorfplatz
4
Rathaus früher
7
Tunnelgang Kirche
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Komponist Poulenc
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Frühere Glasmacherei
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Kapelle Notre Dame
19
Kapelle Saint Antoine
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Die Grotte
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Wasserfall gourbachin
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Wassermühle Oliven
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Rathaus aktuell
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Ältester Dorfteil
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Kirche aktuell
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Kunstmaler Theatre
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Windmühle an St. Anne
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Kapelle Saint Denis
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Mühlsteine Steinbruch
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Felswand colle rousse
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Haus des Bischofs
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Quelle des Reyran
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Waschplatz
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Älteste Straße
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Brunnen grande rue
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Altes Hotel Miresterel
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Wohnplatz Oppidum
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Kapelle Sainte Anne
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Frühere Korkenmacherei
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Berg Bayonne
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Tunnelgang grand rue
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weitere ehemalige Mühlenstandorte
Der Siagnole – Brunnen
Der Siagnole – Brunnen Darstellung: Der Knabe, der eine Gans würgt
Die Siagnole ist ein Nebenfluss der Siagne im französischen Departement Var. Sie wird manchmal auch „Siagne de Mons“ oder „römische Siagne“ genannt. Das Bergdorf Mons (811 m NN) ist in etwa 40 Minuten Autofahrt in 30 Kilometer Entfernung über die D 563 über St. Paul sowie Fayence zu erreichen. Die Siagnole ist der Namensgeber dieses Brunnens.
Der Brunnen des Knaben, der eine Gans würgt, befindet sich vor dem Haus „Grand Rue“ 545 auf dem Platz vor der Mairie. Im Jahr 1905 ist er bereits dort auf einer alten Fotografie zu sehen. Laut Notizen (verstorbene Frau Simonne van Acker) wurde die Figur 1990 gestohlen; danach wieder mit einer Kopie ersetzt.
Der pausbäckige Knabe hat die Gans mit beiden Armen am Hals gepackt und klemmt im Eifer des Gefechts zugleich den inneren flatternden Flügel ein, sodass der große Vogel gefangen scheint. Doch die Gans wehrt sich; beide stemmen sich mit gespreizten Beinen kraftvoll gegeneinander. Wie ein geübter Ringer lehnt der mollige Junge den Oberkörper zurück, die Gans hält mit ihren breit gegrätschten Füßen dagegen und stützt sich darüber hinaus mit ihrem gefiederten Schwanz am Boden ab. Das Kind zerrt den Hals der Gans eng an sich heran, kreischend und um Luft ringend müht sich das Tier, der Fessel zu entkommen.
Es handelt sich um eine Kopie aus Marmor. Das Original bestand aus Bronze und kam ohne die unschöne Sechskantstütze aus, die das Gewicht des Tierkörpers abfangen muss.
Als Bildhauer dieses im Altertum berühmten Werkes nennt uns Plinius der Ältere in seiner Naturalis historia, Boethus von Kalchedon. Kaiser Nero ließ das Original aus dem griechischen Osten nach Rom bringen und in seinem Palast aufstellen. Das griechische Original ist um 230-220 v. Chr. entstanden. Eine Kopie wurde davon in Rom etwa im 1. Jh. n. Chr. Gefertigt. Aufgrund einer Öffnung im Gänseschnabel könnte diese römische Replik in einer Brunnenanlage aufgestellt worden sein. Dieser Brunnen wurde zusammen mit zwei anderen Repliken in der römischen Villa Quitiliana, Via Appia, in Rom, gefunden.
Eine römische Marmorkopie des griechischen Bronzeoriginals befindet sich in München /Deutschland in der Glyptothek. Die Skulptur hat dort den Namen „Ganswürger“.
Der pausbäckige Knabe hat die Gans mit beiden Armen am Hals gepackt und klemmt im Eifer des Gefechts zugleich den inneren flatternden Flügel ein, sodass der große Vogel gefangen scheint. Doch die Gans wehrt sich; beide stemmen sich mit gespreizten Beinen kraftvoll gegeneinander. Wie ein geübter Ringer lehnt der mollige Junge den Oberkörper zurück, die Gans hält mit ihren breit gegrätschten Füßen dagegen und stützt sich darüber hinaus mit ihrem gefiederten Schwanz am Boden ab. Das Kind zerrt den Hals der Gans eng an sich heran, kreischend und um Luft ringend müht sich das Tier, der Fessel zu entkommen.
weitere Kopien des Brunnens und deren Standorte:
Auch in Genf gibt es einen identischen Brunnen mit dieser Figur (Anmerkung von Didier Baillet 11.04.2024). Der genaue Standort oder die Straße muss noch recherchiert werden.
Ebenso ist in Basel / Schweiz an der Elisabethen-Anlage / Centralbahnplatz dieser Brunnen, aufgestellt 1865, zu finden.
Das heutige Rathaus /Bürgermeisteramt
Das heutige Rathaus /Bürgermeisteramt
Das Rathaus wurde 1907 auf den Fundamenten der Kirche Saint-Sébastien errichtet. Diese Kirche wurde erstmals 1480 erwähnt.
Der Abriss der Kirche und der Neubau des Rathauses ist geschichtlich eng mit der politischen Entscheidung zur Trennung von Kirche und Staat verbunden. Am 9. Dezember 1905, trat sein „Gesetz zur Trennung von Religion und Staat“ in Kraft. Der damalige französische Premierministers Émile Combes, der ein Priesterseminar besuchte und in Theologie promovierte, ist Gedankengeber dieses nach ihm benannten Combes-Gesetzes. Das Grundstücksareal (vermutlich mit dem restlichen Kirchengebäudekomplex) ging circa 1906 an den Staat über.
Die heutige Anschrift lautet: 1 place de l’hôtel de ville.
Der heutige Bürgermeister heißt Monsieur René Bouchard (Stand 03/2024).
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro
Der überdachte Waschplatz (le lavoir)
Der überdachte Waschplatz (le lavoir) /Bassin neuf
Als Lavoir werden im französischen Sprachraum öffentliche, meist überdachte Waschplätze bezeichnet. Im deutschen Sprachraum wird meist der Begriff Waschhaus verwendet.
Die Geschichte der überdachten Waschhäuser reicht nach heutigem Kenntnisstand bis ins 18. Jahrhundert zurück. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wuschen die Frauen die Wäsche auf Steinen an Bächen oder Flüssen. Im Zuge der industriellen Revolution und der damit verbundenen Verschmutzungen entstanden gegen Ende des 18. Jahrhunderts erstmals in größerer Zahl überdachte Bauten. Damit sollte außerdem die Gefahr von Epidemien reduziert werden. Es wurde erkannt, dass schmutzige Wäsche zur Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera, Masern oder Pocken führen kann, die verheerende Auswirkungen hatten.
Mit Gesetz vom 3. Februar 1851 beschloss der Staat, bis zu 30% der Baukosten von Gemeinschaftswaschplätzen zu übernehmen. Dies war der Auslöser für eine Bauphase, von der alle Dörfer in Frankreich betroffen waren. Der Bau der Waschhäuser wurde im Regelfall aus der jeweiligen Gemeindekasse finanziert, denn das oft – nach der Auffassung von kirchlichen und behördlichen Autoritäten – allzu offenherzige und freizügige Verhalten der Waschfrauen sollte unterbunden oder zumindest hinter Mauern und tief heruntergezogenen Dächern versteckt werden. Die Waschhäuser lagen meist an einem Bach oder an einem Fluss und befanden sich, wie auch Gerbereien, in der Regel am Ortsausgang. Einige Lavoirs befanden sich auch in unmittelbarer Nähe einer Quelle. Nur in seltenen Fällen wurden Lavoirs mittels Brunnen mit Wasser versorgt. Aufgrund er bergigen Lage von Bagnols-en-Forêt gab es nicht die Möglichkeit des Waschens an einem Bach. Deshalb befinden sich die Waschplätze alle an Quellen am Rande des Dorfes.
Insgesamt gibt es vier alte Waschplätze „lavoirs“ in Bagnols. Eines ist an der Straßeneinmündung von der D4 nach La Motte (D 47 route du Muy) zu finden. Ein Weiterer liegt etwa 200 Meter von diesem entfernt an der D47 route du Muy, Richtung La Motte, auf der linken Seite zum Tal (115, route du Muy). Fährt man auf der D4 von Frejus kommend ins Dorf, so befindet sich ein dritter Waschplatz direkt in der Kehre der „grande rue“ auf der rechten Seite. Ein vierter Waschplatz ist direkt neben der Kapelle Saint Antoine (siehe Nummer 19) zu finden. Dort beginnt die Straße „piste de la culasse“.
Allen Lavoirs gemeinsam sind zwei oder mehrere Waschbecken mit in das Becken geneigten Waschsteinen, auf denen die Wäsche mit hölzernen Schlägern oder mit der Hand bearbeitet wurde. Bürsten waren zu dieser Zeit kaum in Gebrauch. Unterschiede bestehen vor allem in der Höhe der Waschsteine. So mussten die Wäscherinnen in vielen Lavoirs die Wäschestücke kniend waschen, während besser ausgestattete Waschhäuser die Arbeit im Stehen ermöglichten. Die Außenwände der Waschhäuser konnten aus Stein gemauert oder aus Fachwerk errichtet sein. Oft waren die Gebäude auch halboffen. Zur Überdachung der Waschhäuser verwandte man meist Holzkonstruktionen; gemauerte Bögen waren die Ausnahme. Seit dem 19. Jahrhundert gab es – ähnlich wie bei den französischen Markthallen (halles) – auch gusseiserne Stützkonstruktionen. Der Boden des Waschplatz war gepflastert, so dass die Wäscherinnen auf einem ebenen und trockenen Boden standen. Die Seiten waren manchmal mit Bänken ausgestattet. In Bagnols haben die Waschplätze ein Dach, um die Wäscherinnen vor schlechtem Wetter und starker Sonneneinstrahlung zu schützen. Aber abgesehen von den Erfordernissen der Hygiene und Gesundheit hatte der Waschplatz den Vorteil, dass sie zwei wesentliche Funktionen vereint: eine praktische und eine soziale. Da Männer in den Waschhäusern nicht zugelassen waren, boten die Waschhäuser neben ihrer eigentlichen Funktion den Frauen einen ungestörten Ort für ihre Kommunikation, die auch aus informellem Klatsch und Tratsch bestehen konnten – daher stammt der abwertende Vergleich „geschwätzig wie ein Waschweib“. Jede Anwesenheit eines erwachsenen Mannes war verboten, und im Falle einer Übertretung wurde der Mann manchmal angegriffen und schonungslos unter dem Spott und der Verhöhnung der gesamten Gruppe ins Wasser geworfen. Damit wird deutlich, wie wichtig es war, dass diese lästige Wascharbeit durch eine möglichst angenehme und spielerische Atmosphäre erträglicher gemacht wurde. Die soziale Rolle des Waschplatz war von wesentlicher Bedeutung. Dort befanden sich die Freundinnen, die jeweils ihren eigenen Platz hatten, unter der Aufsicht der Ältesten. Sie lachten und sie unterhielten sich. Frauen, die ihre jungen Kinder in nicht in Verwahrung geben konnten, brachten diese mit zum Waschplatz.
Wir müssen uns vorstellen, dass es einst ein lebendiger und lauter, fast festlicher Treffpunkt war, wo regelmäßig die Einwohnerinnen einander begegneten.
Literatur-Quelle: www.wikipedia.de
Das frühere Rathaus
Das frühere Rathaus
Das Gebäude kann von innen nicht besichtigt werden.
Wie der Straßenname andeutet, befand sich in Haus Nr. 75 das alte Rathaus, das bis zur Fertigstellung des neuen Rathauses in Betrieb war. Bis zur Fertigstellung des neuen Rathauses im Jahr 1907 war es in Betrieb. Im Obergeschoss war die Schule für Jungen untergebracht, die zu der Zeit, als das Rathaus auf der Grande Rue gebaut wurde, noch nicht fertig war. Als der Unterricht in Bagnols gemischt wurde, wurde sie in das Gebäude verlegt, in dem sich heute die „Police Municipal“ (bis 2022 das Tourismusbüro) befindet (Grande Rue Nr. 575). Nachdem das Rathaus 1907 auf die Grande Rue /den Place de la Mairie verlegt worden war, wurden in diesem bisherigen Rathaus die kommunalen Duschen eingerichtet. Dort wurden sie bis 1960 genutzt. Die Gemeindeduschen waren eine Einrichtung des öffentlichen Nutzens in einer Zeit, in der es in den Häusern keine Badezimmer gab. Es gab nur einen Raum mit vier Duschen und das Wasser wurde mit Kohle erhitzt. Die Menschen zahlten Eintritt, es gab keine Beschränkungen hinsichtlich der Dauer oder der Menge des Wassers. Manchmal gab es eine Warteschlange von etwa zehn Personen.
Quelle: Notizen zu einem Dorfrundgang; von Simonne Van Acker (verstorben)
Der älteste Bereich des Dorfes
Der älteste Bereich des Dorfes
im südlichen Bereich beginnend an der Rue de la Calade
In dieser Straße sowie in allen Straßen südlich der Grande Rue befinden sich die ältesten Gebäude des Dorfes. Unterhalb dieser Trasse befand sich ein öffentliches Waschhaus, das abgerissen wurde.
Die Rue de la Calade war früher der wichtigste Zugang zum Dorf. Die Arkaden scheinen die Rue du Portail zu halten. Dies sind die ersten Gebäude von 1477 dieses hier neu gegründeten Dorfes. Anhand der heute vorhandenen Bausubstanzen ist erkennbar, dass hier die ältesten Gebäude des Dorfes in zentraler Ortslage gestanden haben. Hier sind heute noch an der Rue du Lavoir (Straße des Waschplatzes) Gebäudeteile zu entdecken, die aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen. Auch war die damalige Dorfkirche Saint-Sebastian (siehe Nr. 2) war von hier aus sehr gut zu Fuß erreichbar. Sie lag am Standort der heutigen Mairie an der Grande Rue.
Zusätzliche wissenschaftliche Nachweise könnten anhand einer Altersbestimmung von in diesen Gebäuden verwendeter Holzbalken noch durchgeführt werden (sogenannte dendrochronologische Untersuchungen).
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro; Notizen zum Dorfrundgang Paul van Acker und dessen verstorbener Ehefrau Simonne
Die älteste Straße des Dorfes
Die älteste Straße des Dorfes
Die Rue du Portail ist durch die Stufen und auch die Pflasterungen noch heute als eine von mehreren alten Dorfstraßen erkennbar. Dieser Zugang zum Dorf führte durch ein ehemaliges „Stadttor“, welches heute nicht mehr vorhanden ist. Blickt man von dem Hotel „Au Relais Provencal“ nach oben zum Dorf, so erkennt man Mauern in Arkadenform, die das obere Dorf abstützen.
Auch ist auf der Grande Rue eine kleine abschüssige Abzweigung vorhanden. Diese Straße heißt „Rue de la Calade“ und war im Mittelalter der Hauptzugang zum Ort, wenn man aus Richtung Fréjus kam und zum Dorf hochging.
Alle Zugänge und Straßen südlich der „Grande Rue“ gehören zum ersten Dorfbereich, der 1477 erbaut wurde. Es ist der Bereich der „Rue de l’ancienne mairie“, der „Rue du Portail“ und der „Rue du Lavoir“.
Literatur-Quellen:
verschiedene Prospekte Tourismusbüro (ehemals in Bagnols, Grand Rue Nr. 575)
Notizen zum Dorfrundgang Paul Van Acker und dessen verstorbener Ehefrau Simonne
Der überwölbte Zugang zur Kirche
Der überwölbte Zugang zur Kirche
Die rue Abbé Bruno führt direkt zur Kirche Saint-Antonin (siehe Nr. 8). Die Treppe und der überwölbte Durchgang sind nach dem Priester Abbé Bruno, einer prominenten Persönlichkeit des Ortes, benannt. Er kam 1923 mit seiner Mutter aus Italien und hat sein Amt als Seelsorger ausschließlich in Bagnols ausgeübt.
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro
Die heutige Kirche
Die heutige Kirche
Saint Antonin
Die Pfarrkirche Saint-Antonin (aktuelle Kirche in Bagnols) wurde zwischen 1704 und 1707 an der Stelle einer alten, dem heiligen Antoninus geweihten Kapelle, an der Spitze des Dorfes errichtet. Neben der Kirche ist der alte Friedhof auf einem hohen Grundstück zu finden. Wahrscheinlich wurde der Ort für diesen Neubau wegen der Gräber in der Umgebung gewählt (heutiger Platz der Kastanienbäume). Bis heute kann man dies nicht mit Sicherheit sagen. Die Erinnerung an diese Kapelle hat sich jedoch im Gedächtnis der Einwohner von Bagnols verewigt und wird in den Archiven der Pfarrei ausdrücklich erwähnt.
Der neue große Friedhof befindet sich an der Chemin des Meules, welche an der Kapelle Notre-Dame beginnt, im Tal von Bagnols.
Zuvor wurde die St.-Denis-Kapelle (St. Domnin) aus dem 11. Jahrhundert als Pfarrkirche genutzt bis im Jahr 1480 im neuen Dorf die Kapelle Saint Sébastien errichtet wurde. Diese Kapelle stand am Ort des heutigen Rathauses. Zu diesem Zeitpunkt hatte diese Kapelle Saint Sebastien wahrscheinlich keine Funktion mehr, obwohl sie bis 1905 an ihrem Platz blieb.
Siehe hierzu die Nummer -2-, aktuelles Rathaus. Das Rathaus wurde 1905 erbaut und die Kapelle abgerissen.
In Archivunterlagen des Abtes Hugues, heißt es: „Die heutige Kirche wurde 1704 erbaut. Da der größte Teil des Gewölbes herunterfiel, wurde sie erst 1707 fertiggestellt.“ Diese Aussage wird durch das Gebäude selbst bestätigt. An der Innenseite des Giebels trägt die Mauer die Überreste des Anfangs eines Gewölbes, das ungefähr 2 m höher als das heutige gewesen sein muss.
Außerdem waren die Grundmauern der Ost- und Westmauer dazu bestimmt, dieses Gewölbe aufzunehmen, das wahrscheinlich während des Baus eingestürzt ist. Das heutige Gewölbe stützt sich auf eine Wiederholung des Mauerwerks. Die Dimensionen der Kirche und ihr Licht erstaunen jeden, der sie betritt. Die 30 m lange und 10 m breite Kirche Saint-Antonin besteht aus einem einzigen Schiff, das durch Pilaster, die Doppelbögen stützen, in drei Felder unterteilt ist. Das neoromanische Portal aus dem 19. Jahrhundert wurde später hinzugefügt, während der vorherrschende Architekturstil des Gebäudes die Romanik und die Renaissance ist.
Die Amphitheater-Tribüne wurde 1829 errichtet und 1865 vergrößert und verstärkt, damit die Gläubigen, die in dieser Zeit der katholischen Erneuerung in Frankreich zahlreich praktizierten, bequem Platz finden konnten.
Die Fenster sind hoch und breit, sodass das Sonnenlicht großzügig eindringen kann. Die großen Altarbilder der ersten beiden Altäre sind im Stil Ludwigs XII. gehalten. Im selben Jahr 1865 wurde der Chor aus schwarzem und weißem Marmor fertiggestellt. Infolge von Wassereinbrüchen brachen der Bodenbelag des Chors, das Mauerwerk und der Marmor des Altars auseinander. Im Jahr 1997 begann die Gemeinde mit der Restaurierung des gesamten Ensembles. Der Altarraum zeichnet sich durch eine Gruppe von fünf Gemälden aus, die durch Feuchtigkeit stark beschädigt wurden und eine Art Bildkatechese über das letzte Abendmahl, die Passion und die Auferstehung darstellen. Eines dieser Gemälde zeigt den Heiligen Domnin, den ersten Bischof von Digne im 4. Jahrhundert und Schutzpatron von Bagnols, der „viel für sein Volk betet“ (auf dem Gemälde erwähnt).
Das Juwel der Gemeinde ist schließlich die Statue „La Pieta“ aus polychromem Holz aus dem Jahr 1659. Sie kann nur an sehr hohen Feiertagen besichtigt werden.
Eine neue Berufung, die in den Gotteshäusern hinzukommt, sind kulturelle Veranstaltungen.
Die Kapelle Notre Dame wird für Konzerte genutzt, z. B. am 11. August 2002 für ein Klavierkonzert von Osvaldo Salas, und die Kirche wird vom CAC, einem Verein in Bagnols, für das jährliche Konzert von Francis Poulenc sowie für Konzerte im Rahmen des Festivals der Streichquartette im Pays de Fayence genutzt.
Es wurde ein Verein gegründet, der sich für den Schutz und die Erhaltung der Kapellen in Bagnols en Forêt einsetzt. In einer Welt, in der die schnelle Entwicklung zu ständigen und tiefgreifenden Veränderungen der Umwelt führt, ist dies ein guter Schritt, um den Schutz dessen zu gewährleisten, was noch geschützt werden kann.
Quellen:
„Bagnols en Forêt – Var“ Contribution à l‘ Etude de la Provence Orientale, Tome I, Guy Désirat
sowie Unterlagen Paul van Acker Bagnols-en-Forêt
Der alte Brunnen an der Grand Rue von 1901
Francis POULENC, Komponist
Francis POULENC, Komponist
geboren am 07.01.1899 gestorben am 30.01.1963
Poulenc wohnte in der oberen Etage des Hauses Grand Rue Nr. 532.
Das Gebäude kann von innen nicht besichtigt werden.
Poulenc wurde in Paris geboren. Seine Mutter brachte ihm das Klavierspielen bei, Musik war fester Bestandteil des Familienlebens. Mit 15 Jahren wurde er Klavierschüler von Ricardo Viñes; „je lui dois tout“ („ihm verdanke ich alles“), sagte er 1953 in einem Interview. 1918, noch während er den Militärdienst absolvierte, komponierte er drei Miniaturen. Ab 1921 erhielt er eine musikalische Ausbildung durch Charles Koechlin.
Von Igor Stravinsky und Maurice Chevalier ebenso beeinflusst wie vom französischen Vaudeville, stieß Poulenc nach dem Ersten Weltkrieg zu einer Gruppe junger Komponisten um Erik Satie und den Schriftsteller Jean Cocteau, genannt „Les Six“, deren Mitglieder den Impressionismus zugunsten einer größeren Einfachheit und Klarheit ablehnten.
Einiges vom Stil der Six fand Eingang in Poulencs eigene musikalische Arbeit. Er übernahm Techniken der Dadaisten und ließ sich von populären Melodien beeinflussen. Eine charmante Vulgarität erschien ihm wichtiger als das vorgeblich tiefe Gefühl der Romantik. Er war ein herausragender Pianist, und die Klaviermusik dominiert Poulencs frühe Werke. Seine Freundschaft mit einigen Dichtern des Montparnasse, darunter Guillaume Apollinaire und Paul Éluard, führte zur Komposition zahlreicher Lieder zu deren Texten. Auch für den gleichaltrigen Bariton Pierre Bernac (1899–1979), den er 1926 kennenlernte und 25 Jahre lang (1934–1959) als Pianist begleitete, schrieb er viele Lieder.
1936 wandte er sich nach dem Unfalltod seines Freundes, des Komponisten und Kritikers Pierre Octave Ferroud, und dem Besuch der schwarzen Madonna von Rocamadour dem katholischen Glauben zu. In seinen Kompositionen schlug sich das in einer Reihe geistlicher Werke nieder, die oft als seine wichtigsten Arbeiten gesehen werden, auch wenn er selbst seinen Schwerpunkt in der Komposition von Opern sah.
Im Sommer 1943 komponierte Poulenc die Kantate für Doppelchor a cappella Figure humaine („Menschliches Antlitz“). Auch darin vertonte er Gedichte seines Lieblingsdichters Paul Éluard. Während der Zeit der deutschen Besetzung Frankreichs erhielt Poulenc immer wieder anonym Texte aus dem französischen Widerstand, darunter auch solche, die er als Gedichte von Éluard identifizierte. In diesen Gedichten wurde mehr oder weniger versteckt zum Widerstand aufgerufen. In dem berühmten Gedicht Ode à la liberté, das den Schluss der Komposition bildet, geschieht dies sehr offen. Poulenc musste diese Texte heimlich vertonen. Er ließ sie durch den Verleger Paul Rouart heimlich drucken, damit sie am Tage der ersehnten Befreiung sogleich aufgeführt werden konnten. Poulenc verstand sein Werk als einen Akt des Glaubens und der Zuversicht. Dies war für ihn auch der Grund für die Beschränkung auf die menschliche Stimme, den Verzicht auf Instrumente. Die Komposition wurde noch vor Ende des Krieges nach England geschmuggelt, wo sie im Januar 1945 in einer englischen Übersetzung uraufgeführt wurde. Die französische Erstaufführung fand erst im Jahr 1947 statt.
Für seine erste Oper, 1947 an der Komischen Oper von Paris uraufgeführt, verwendete Poulenc wiederum Texte von Apollinaire als Inspiration und arbeitete auf der Grundlage von dessen Les mamelles de Tirésias.
Die Oper Dialogues des Carmélites von 1957, im Auftrag von Ricordi für die Mailänder Scala komponiert, ist Poulencs wohl bekannteste. Die Handlung basiert auf dem Schicksal der 16 Karmelitinnen von Compiègne, die während der Französischen Revolution durch die Guillotine hingerichtet wurden, und auf dem Roman „Die Letzte am Schafott“ von Gertrud von le Fort. Poulencs letzte Oper war eine Tragödie in einem Akt, genannt La voix humaine (Die menschliche Stimme) und wurde am 6. Februar 1959 an der Komischen Oper in Paris uraufgeführt.
Außer diesen Opern schrieb Poulenc je ein Konzert für Orgel, Cembalo, Klavier und zwei Klaviere, weiterhin Messen sowie zahlreiche kammermusikalische Werke. Dabei bediente er sich immer wieder bei den Vorbildern Mozart und Saint-Saëns. Seit 1995 werden seine Werke mit dem Francis Poulenc Werkverzeichnis (FP) gesammelt. Seit 1958 war er Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters.
Die Beziehung zwischen Poulenc und Bernac ging weit über das gemeinsame Konzertieren hinaus. Manche Autoren betrachten heute Poulenc als einen der ersten Komponisten, der öffentlich zu seinen homosexuellen Neigungen stand. So ist bekannt, dass er eine erste feste Beziehung mit dem Maler und Designer Richard Chanlaire (1896–1973) hatte: “You have changed my life, you are the sunshine of my thirty years, a reason for living and working.”
An anderer Stelle bekannte er: “You know that I am as sincere in my faith, without any messianic screamings, as I am in my Parisian sexuality.”
Ihm widmete er 1928 sein Concerto champêtre. Zwar hatte Poulenc auch mehrere Beziehungen mit Frauen, die Vaterschaft für seine Tochter Marie-Ange gab er jedoch nie öffentlich zu. Auch sein Geständnis, seine sehr gute Freundin Raymonde Linossier nicht begehrenswert gefunden zu haben, obwohl er beabsichtigte sie zu heiraten (ihr Tod 1930 verhinderte dies), stellt sein wahres Interesse an Frauen mehr in Frage.
Francis Poulenc starb am 30. Januar 1963 in Paris an Herzversagen. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris.
Die Sonate für Oboe und Klavier, ebenfalls beim Festival von Straßburg uraufgeführt, wurde in Bagnols-en-Forêt, im Departement Var, 1962 geschrieben und Sergej Prokofjew gewidmet. Sie wurde posthum im Juni 1963 uraufgeführt, einige Monate nach des Komponisten Tod.
Sonate für Oboe und Klavier, FP 185 (1962)
I. Élégie. Paisiblement 05:13 min
II. Scherzo. Très animé 04:16 min
III. Déploration. Très calme 04:34 min
Der Parkplatz neben der heutigen Kirche wurde erst 2005 als „Square Francis Poulenc“ benannt. Dort wurde auch ein neuer Brunnen aufgestellt. Neben dem Kircheneingang befindet sich ein großer metallischer Violinschlüssel, der an diesen Künstler erinnern soll.
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro; Wikipedia
Henri THÉATRE, Kunstmaler
Henri THÉATRE, Kunstmaler
geboren am 10.02.1913 in Hamoir, Belgien
gestorben am 16.02.1985 in Bagnols-en-Forêt
verheiratet mit Joanna Loris-Théâtre (ebenfalls verstorben); kinderlos.
Gewohnt hat er in dem Haus Grande Rue 338, das auf den Fotos hier zu sehen ist. Das Gebäude kann nicht von innen besichtigt werden!
Ausschnitt aus der Zeitung VAR-Matin 25.04.2004
„ Henri Théâtre Emotion und Große Kunst
40 Bilder des Malers Henri Théâtre, die die Witwe des Malers, Joanna, ausgewählt hat, werden auf Anregung des Bürgermeisters mit Hilfe des Partnerschaftsvereins an den Wandleisten des Gemeindehauses aufgehängt. Die Vernissage dieser Ausstellung war ergreifend, denn dieser Künstler hat über 20 Jahre im Ort gelebt, wo er auch gestorben und begraben ist im Jahre 1985. Die Alten sind zusammengekommen, die die charakteristische Malweise des Künstlers kannten. Die Straßen, die Kapellen, die Schafe zu malen und die jüngeren, die sie heute mit den Bildern kennengelernt haben. Jean-René Etienne lobte den aus Belgien stammenden Künstler, von dem er eine Reproduktion auf seine Einladung zum Neujahrsempfang 2003 drucken ließ. Demnächst wird er dem Gemeinderat den Vorschlag unterbreiten, frankierte Briefumschläge mit einem Aufdruck des Bildes des Künstlers der Kapelle St. Denis zu verkaufen. „Henri Théâtre war ein Maler, der in gemalter Weise in Öl, Kohle und Aquarell in einem Stil gestaltete, der zwischen gegenständlicher und abstrakter Darstellung liegt. Er konnte das kontrastreich und nuanciert darstellen. Seine Bilder wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und seine Werke werden von französischen und ausländischen Sammlern geschätzt.
Seine Frau hält die Erinnerung an ihn wach, in dem sie das Werk ihres Mannes erleben lässt. An diesem Tag bin ich den Gefühlen mit ihr verbunden. Zu sehen noch heute von 10 Uhr bis 19 Uhr im Gemeindesaal. Es ist große Kunst.“
Hier ist ein Gemälde zu sehen, dass in der Kirche von Bagnols an der Seite der Empore zu finden ist. Henri Théatre hat sehr viele farbenfrohe Gemälde im Ort Bagnols, aber auch in der Landschaft um den Ort angefertigt.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Neuen Friedhof, der in der Nähe der Kapelle Notre-Dame liegt. Das Grab befindet sich in der zweiten Reihe dieses Friedhofes. Es ist das erste Grab auf der linken Seite. Die Fotos sind ebenfalls hier zu sehen.
Literatur-Quellen:
verschiedene Prospekte Tourismusbüro (ehemals in Bagnols, Grand Rue Nr. 575)
Notizen zum Dorfrundgang Paul Van Acker und dessen verstorbener Ehefrau Simonne
Das alte Hotel, "Hotel MIRESTEREL"
Die Glasmacherei
Die Herstellung von Glaswaren in Bagnols
Zu finden ist das alte Gebäude, wenn man auf dem „Chemin de Bargemon“ links abbiegt/geht. Dort nutzt man dann den schmalen Weg „Impasse de la verrerie“ und nach circa 250 Metern liegt das Privatgebäude auf der linken Seite.
Wichtig: Das Gebäude kann von innen nicht besichtigt werden!
Warum Glasherstellung hier in Bagnols?
Durch den Waldreichtum seiner Kiefernwälder erregte das Departement Var die Aufmerksamkeit von Glasmachermeistern.
Für das Heizen der Öfen fand man den erforderlichen Brennstoff. Ebenso benötigte man zur Herstellung von Glas Kalkstein. Auch dieser war hier zu finden. Auch gab es in Reichweite Tonboden, der für Formen und Öfen nutzbar war.
Bereits 1729 gründeten Glasmacher aus St. Paul-en-Forêt und Callian eine Glashütte in Bagnols im Ortsbereich Ruel, dem heutigen Ort „La Verrerie“ (am Fuße des Castel Diaou). Diese Glashütte war bis 1870 in Betrieb.
Die Glashütte in Bagnols sowie die Hütten von St. Paul-en-Forêt waren im Wettbewerb mit den Glashütten von Marseille, Arles und Gémenos (Bouche du Rhône), die zu dieser Zeit Kohle als Brennstoff der Öfen verwendeten.
Rohstoffe
a) Zusammensetzung des in Bagnols verwendeten Glases:
gelber Sand gesiebt: 100 Teile (Reyran oder Martigues)
Rohsoda: 200 Teile in Form von Steinen gekauft
Pottasche: 50 Aktien, von Hausfrauen gekauft
zerbrochenes Altglas: Austausch von 100 Teilen gegen fertige Produkte
gelber Ton oder Mergelton: 30 Teile befanden sich im Boden und im Untergrund.
Diese Materialien werden bei einer Temperatur von ca. 1.300 ° C zusammengeführt. Die tägliche Produktion eines Glasmachermeisters betrug rund 600 Flaschen,
b) Holz
Angesichts des enormen Holzverbrauchs (zum Beispiel verbrauchten die Glashütten von St. Paul 6.000 Kilogramm Holz pro 24 Stunden) haben die Kammer für Wasser und Forstwirtschafft die Waldnutzung durch die Schaffung von Fällgenehmigungen eingeschränkt Die Glashütte Provence musste ihre Betriebszeit auf vier statt sechs Monate pro Jahr reduzieren.
Die Organisation der Arbeit innerhalb der Waldglashütte
Die Glashütte bildete insofern eine echte Gemeinschaft, weil sie sich auf alle damit verbundenen Berufe konzentrierte.
In der Halle herrschte eine Hierarchie der Arbeit. Rund um die Öfen herrschte die Aufgabenteilung und die Hierarchie der festgelegten Abläufe mit dem Glasmachermeister, den Glasmachern und den Auszubildenden.
Der Glasmachermeister
Die häufigste Situation im 12. Jahrhundert war die des Glasmachermeisters, der die Mauern, das Land oder die Wälder nicht besaß, die er mietete und ausbeutete, weil sie religiösen Gemeinschaften oder Landherren gehörten.
Der Arbeiter Glasmacher
Er wird in der Regel für ein Jahr eingestellt und sein variables Gehalt hängt von den Arbeitstagen oder den Mengen und Qualitäten der produzierten Gläser ab. In Saint-Paul und Bagnols wurden die Glasarbeiter ab 1812 tageweise bezahlt.
Das Kind oder der Lehrling
Das Glaswaren-Kind ist ein Synonym für einen Lehrling. Die Ausbildung begann im Alter von 12 Jahren und dauerte ca. 3 Jahre. Das Kind, das seinen Lehrabschluss nicht erfolgreich absolvierte, blieb ein Arbeiter zweiter Klasse namens „großer Junge“.
Die zusätzlichen Berufe der Glaswaren.
Mehrzweckmänner bereiten die für die Herstellung von Glas notwendigen Rohstoffe vor. Leute laden oder entladen die Recyclingöfen. Die Korbmacher sind für das Nageln der Gegenstände verantwortlich und es gibt auch Packer, Transporter und Kaufleute, die für die Glasherstellung arbeiten.
An der Seite der Glasmacher arbeiteten Weber, Holzfäller, die das Holz auf die gewünschte Länge schnitten, Tagelöhner, die Sand und Mergel förderten. Gießer, die in einer Spezialmühle feuerfeste Erde versprühten. Töpfer und ihre Helfer, die Tiegel oder Töpfe, in denen das Glas geschmolzen wurde, formten. Ein weiterer Arbeitsvorgang war das Be- und Entladen der Glühöfen. Andere waren für das Verpacken der fertigen Produkte vorgesehen, einschließlich der Korbmacher. Ebenso Spediteure oder Fuhrunternehmer, die die Produkte nach Fréjus, Draguignan oder Grasse auf Maultieren oder Pferden transportierten.
Betrieb und Produktion der Glashütte Bagnols
Eine Volkszählung von Bagnols aus dem Jahr 1706 listet Berufe von 274 aufgeführten Gruppen auf. Es ist kein Glasmacher genannt!
In den Jahren 1723 bis 1730 wurden in Bagnols in den Kirchenbüchern die Familien BUISSON de VIRGILY, D’ESCRIVAIN, COLLOMP, DESPIERRE, DU QURELARD, BORNIOL und D’AUDOUARD genannt. Es gibt auch Glaswebarbeiter.
Diese Glaswaren wurden zwischen 1706 und 1729 hergestellt. Es waren Glasmacher, die aus Saint Paul und Callian kamen. Die Glashütte in Bagnols, la Verrerie, schloss ihre Pforten im Jahr 1870, wie alle Waldglashütten. Aufgrund der Hitze im Sommer und vor allem der Einschränkungen beim Fällen, um die Wälder zu schützen, produzierte sie nur 4 bis 6 Monate im Jahr.
Die Produktion beispielsweise des Jahres 1730 wurde vor Ort in der Glashütte oder im Dorf auf benachbarten Märkten verkauft. Diese Preise wurden nicht durch Transportkosten erhöht, weil es örtliche Waren sind.
40.000 Trinkgläser
200 bauchige Glasbehälter (für Wein), genannte „dame-jeanne“
500 Flaschen
400 Tassen
4.500 Flaschen, die im Kanton kaum konsumiert werden, werden für Muscat und Liköre nach Nizza geliefert.
6.000 kleine Flaschen für Parfümeure in Grasse.
Ein weiteres Beispiel ist die Produktion des Jahres 1740 von Glaswaren der Familie DE BUISSON:
45.000 Flaschen
200 bauchige Glasbehälter (für Wein), genannte „dame-jeanne“
500 kleine Flaschen
6.000 Glaskännchen für Olivenöl oder Liköre
400 Tassen
40.000 Trinkgläser.
In 06410 BIOT gibt es ein Glasmuseum, in dem man die Abläufe der Glas-Produktion sehen kann.
La Verrerie de Biot, Chemin des Combes, 06410 BIOT – France; https://www.verreriebiot.com
(Quellen:
Veröffentlichung von 2004 im früheren Dorfmuseum im 1. Obergeschoss des ehemaligen Tourismusbüro in Bagnols.
Im Gebäude ist heute -2024- die Police Municipal zu finden; sowie eigene Recherchen und Ergänzungen des Textes)
Die Windmühle an Sainte Anne
Die Windmühle an Sainte Anne
Anhand dieser Windmühle wird über die Geschichte der Mühlen in Bagnols-en-Forêt berichtet.
Die erste Erwähnung von Mühlen in Bagnols findet sich in einer sogenannten Vergleichsurkunde vom 9. März 1478. In dieser Urkunde ist festgehalten, dass der Adlige Lodovico Amero auf seinem eigenen Grundstück eine oder mehrere Mühlen bauen kann und eine hydraulische Säge auf eigene Kosten betreiben darf. Nach 15 Jahren soll die Mühle dann an den Fürstbischof zurückfallen.
Es sollte nicht vergessen werden, dass unter dem Ancien Régime das Getreide die Grundlage der Ernährung der Bevölkerung war.
Die Menschen in Bagnols brauchten also vor allem Weizenmühlen.
Natürlich gab es auch wasserbetriebene Weizenmühlen an den verschiedenen Wasserstraßen der Region. Diese Mühlen, die bereits im XVII. Jahrhundert erwähnt wurden, müssen schon weit vor dieser Zeit in Betrieb gewesen sein. Eine kommunale Wind- und Weizenmühle wurde am Ende des XVI. Jahrhunderts, im Viertel der Moulin à vent oder Coullet-Rollan betrieben. Im Jahr 1628 musste diese Mühle „geflickt“, d.h. repariert werden.
Eine weitere Windmühle, deren Turm durch den hiesigen Verein restauriert und durch das Bürgermeisteramt und Spenden finanziert wurde, wird am Ende des XVII. Jahrhunderts im Bezirk Sainte Anne genannt. Auf diesem Gelände befand sich eine Fläche zum Treten von Weizen. Dieses Gebiet gehörte zum Krankenhaus St-Jacques de Bagnols. Im Jahre 1790 kaufte die Gemeinde dieses als zu klein empfundene Gelände, um es zu vergrößern und ließ die Windmühle errichten und baute die Windmühle von Sainte Anne.
Die Windmühlen ersetzten die Wassermühlen, wenn diese nicht mehr funktionieren konnten, vor allem während der Trockenzeit in der Niedrigwasserperiode.
Im Jahr 1921 erklärt der Gemeinderat, der die Windmühle von Coullet-Rollan restaurieren will, „dass sie von größtem Nutzen für die
für die Behausung ist. Und dass auf dem Boden dieser Gemeinde eine Mühle gebaut wird, um Getreide besonders im Sommer mahlen zu können, zumal die vorhandenen Mühlen nur mit dem Winterregen arbeiten können.
Aber in Bagnols waren die Ölmühlen mit Abstand am stärksten in der Gemeinde vertreten. Die Kultivierung des Olivenbaums muss in diesem Gebiet vor allem ab dem 17. Jahrhundert eine große Rolle gespielt haben. Wasser- und Weizenmühlen waren in den Ortsteilen Les Moulins oder La Molière, Planastel und La Mériane vorhanden.
Im Dorf gab es auch Ölmühlen, die von Tieren angetrieben wurden. Zu Beginn des XIX. Jahrhundert pressten sieben Ölmühlen, darunter zwei Blutmühlen, Oliven in Bagnols.
Auf Antrag der Bürger von Bagnols musste eine Polizeiverordnung für die Ölmühlen erlassen werden. Ursache war der Kampf gegen die Missstände der Mühlenbesitzer. Die Einwohner litten seit langem und beschwerten sich deshalb, weil die mangelnde Zerkleinerung ihrer Oliven oft zu einer reduzierten Ölauswertung führte. Die meist nur zur Hälfte zerkleinerten Oliven bzw. der Trester verblieb vollständig bei den Besitzern der Mühlen. Diese machten daraus beträchtliche Mengen an Öl . Den Mühleneigentümern wurde auch vorgeworfen, ihre Mühlen nicht sauber zu halten und eine unzureichende geringe Anzahl von Mitarbeitern zu beschäftigen und minderwertige Scheuermaschinen zu verwenden. Dreißig Jahre der Diskussion waren notwendig, um zu einer Polizeiverordnung der Ölmühlen zu kommen, deren Ziel es war, die außergewöhnliche Qualität des Olivenöls in Bagnols zu erhalten.
Diese Qualität des Olivenöls in Bagnols ist schon im 18. Jahrhundert erwähnt.
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro, bulletin municipal Mai 2012)
Das Oppidum
Das Oppidum
Die Spitzen der Klippen (Oppidum de la Fortesse) waren ab dem Ende der Bronzezeit (2000 Jahre v. Chr.) bewohnt.
Vom Oppidum de la Fortesse, das seit der Bronzezeit bewohnt war, haben Sie einen einzigartigen Blick auf das Hinterland und das andere Oppidum; die von der Römerzeit bis Mitte des 18. Jahrhunderts ausgebeuteten Mühlsteinbrüche mit einem atemberaubenden Blick auf die Bucht von Frejus-St. Raphael, die Ebene von L’Argens, den Felsen von Roquebrune und die Mauren.
Überreste eines Oppidums (einer ehemals befestigten Wohnanlage) sind über den Forstweg G 13 „Petit Roc“, ab dem neuen Friedhof zu erreichen. Zuvor erreicht werden kann der Steinbruch der Mühlsteine (siehe Nr. 20).
Ab Parkplatz am neuen Friedhof (gegenüber der Müllkippe) den Forstweg „G 13 Petit Roc“ bis zur Abzweigung „Tailleries de meules col de la Pierre du Coucou“ nutzen. Dort rechts hoch gehen auf GR 51 (rot-weiß gekennzeichnet). Weiter auf GR 51 und am Schild „Oppidum“ rechts einbiegen. Nach Besichtigung gleiches Teilstück des Weges wieder zurück zur Einmündung. Dort wieder rechts auf Hauptweg GR 51 und an einem kleinen Steinhaufen auf einem schmalen, abfallenden Pfad zurück zum Parkplatz am Friedhof.
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro
Die Kapelle Notre-Dame
Die Kapelle Notre-Dame
Ausgrabungen im Jahr 1982 ergaben, dass diese Kapelle auf den Ruinen einer zu Beginn des Jahrhunderts erbauten galloromanischen Villa errichtet wurde. Neben der Kapelle wurden die Keramiken mit der Aufschrift „Der Gladiator“ aus dem Jahr 49 entdeckt, die mit Fragmenten galloromanischer Ziegelkeramik im staatlichen Ausgrabungsdepot des Tourismusbüros von Bagnols ausgestellt wurden . Es wird nach den Archiven festgestellt, dass sein Bau aus dem Jahr 1560 stammt. Es war eine Pfarrkirche, die nacheinander von mehreren Einsiedlern besetzt wurde. Seit 1729, am 15. August, wird dort ein Amt zu Ehren Unserer Lieben Frau gefeiert, aus Dankbarkeit für die verschiedenen Gnaden, die während des…. Der Messe für das Überleben geschäftiger Feste geht eine Prozession voraus.
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro
Die Kapelle Saint-Denis (früher Saint-Domnin)
Die Kapelle Saint-Denis (früher Saint-Domnin)
Die Pfarrkirche ist Saint-Domnin, in der Ebene das einzige religiöse Gebäude zu dieser Zeit und aus dem 8. Jahrhundert, Saint Sébastien, wird fertiggestellt (an der Stelle des heutigen Rathauses), ein großes Volksfest wird organisiert, um Kultgegenstände zu übertragen.
Die frühe Kirche St. Domnin, wird dann mit Fresken neu gestrichen, die eine Prozession zeigen, die die Ebene verlässt, um im neuen Dorf anzukommen.
Es wurde lange geglaubt, dass das rechts in dieser Szene abgebildete Dorf Pieve di Téco war, aber wir wundern uns immer noch über dieses Dorf, das afrikanisch sein könnte, das Herkunftsland von St. Domnin. Die Fresken stammen aus der italienischen Zeit des 15. Jahrhunderts.
Der heilige Domnin (gestorben am 5. November 379) war der erste Bischof von Digne, von 364 bis 379. Er war auch der Erzbischof der Stadt Vienne im Departement Isère.
Er stammte aus Africa Proconsularis und kam zusammen mit dem heiligen Marcellin und dem heiligen Vinzenz im Jahr 313 mit nordafrikanischen Bischöfen in Rom an. Dort versammelte sich das Konzil, um über die drei Donatisten zu richten. Nachdem sie den Auftrag von Papst Melchiades erhalten hatten, gingen sie nach Nizza, nachdem sie sich mit den 314 in Arles auf dem Konzil versammelten Bischöfen beraten hatten. Sie verkündeten das Evangelium den Bewohnern der italienischen Seite der Alpen, von den Ufern des Meeres bis nach Vercelli, wo sie sich trennten.
Zusammen mit dem Heiligen Vinzenz beschloss er, in den Alpen zu predigen und bekehrte in Digne-les-Bains die meisten Menschen zum Christentum.
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro
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Die Kapelle Sainte-Anne
Die Kapelle Sainte-Anne
Jean Vigneron (ein Spanier) baute diese Kapelle 1654 aus Dankbarkeit gegenüber Ludwig XIV., der ihn per Briefpatent französisch einbürgerte. Er widmete es der Heiligen Anna, der Mutter der Jungfrau Maria, der er große Verehrung entgegenbrachte. Er vollendete auch den Altar, seine Ornamente und die für den Gottesdienst notwendigen Gegenstände. Ursprünglich war diese auf den Höhen des Dorfes gelegene Kapelle sechs Meter lang und hatte eine an drei Seiten offene Vorhalle (wie die Kapelle Notre-Dame / Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit, die sich an der Route Départementale 47 in Richtung Le Muy befindet). Um die Kapelle zu vergrößern, wurde die Vorhalle zugemauert und der achteckige Glockenturm hinzugefügt. Das Datum dieser baulichen Veränderungen ist unbekannt. Ausgrabungen, die 1982 auf der Westseite durchgeführt wurden, bezeugen das Vorhandensein eines gallorömischen Raums. Bei diesen Ausgrabungen wurden Keramikfragmente aus dem 2., 7. und 8. Jahrhundert entdeckt. Heute wird die Kapelle Sainte Anne im Juli und August als Ausstellungsraum für temporäre Kunstausstellungen genutzt. Eine der Heiligen Anna gewidmete Messe findet jedes Jahr am 26. Juli statt.
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro
Die Kapelle Saint-Antoine
Die Kapelle Saint-Antoine
Die heutige Kapelle, die dem einsamen Heiligen Antoine gewidmet war, existierte bereits 1660. Sie wurde auf einem älteren Gebäude erbaut. Die Kapelle liegt etwa 600 Meter in südöstlicher Richtung vom Bürgermeisteramt entfernt, direkt an der gleichnamigen Straße „chemin de St Antoine“.
Nach Angaben der Alten wurde dieser Ort „die Thermalbäder“ genannt, es hätte sieben Quellen gegeben, von denen zwei übriggeblieben sind. Eine Quellbach durchfließt den umgebenden Gebäudeteil. Die Kapelle wurde 1677 erweitert.
Am 24. Juni wird dort das Fest des Heiligen Johannes des Täufers gefeiert.
Auf den Wiesen des gleichnamigen Hofes, ganz in der Nähe der Kapelle, werden Feuer angezündet. Früher wurden dort Maulbeer- oder Heidezweige verbrannt, auf denen die Seidenraupen aufgezogen worden waren.
Die Tradition der Messe dauert bis heute an.
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro
Der Steinbruch der Mühlsteine
Der Steinbruch der Mühlsteine
Am neuen Friedhof befindet sich eine Parkmöglichkeit. Dort beginnt ein Forstweg G 13, der stetig ansteigt und immer einen sehr schönen Blick auf das Dorf ermöglicht. Nach etwa 20 Minuten erreicht man eine Wegegabelung. Dort dem Schild nach rechts folgen „Tailleries de meules col de la Pierre du Coucou“. Der Weg steigt nach weiteren 10 Minuten Fußweg steil an. Dort nach rechts hochsteigen! Die Mühlsteine aus Rhyolit-Gestein geschlagen, hatten unterschiedliche Durchmesser. Sie wurden zum Mahlen von Mehl oder auch Olivenöl genutzt.
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro
Die Korkenmachereien
Links vom alten Rathausgebäude (Rue de Ancienne Mairie Nr. 75) ist eine der beiden großen Korkenmachereien, die Bouchonnerie Gandolphe, zu sehen, die Bagnols einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung brachte und in der viele Menschen (Entrinder, …, Kocher, Korkenmacher) beschäftigt waren.
Die Bouchonnerie Gandolphe war sehr wichtig. Sie umfasste die Gebäude „Mirestérel“ in der rue de l’Ancienne Mairie mit den Nummern 13 bis 55. Dort unterzog sich der Kork dem Abkochen und den verschiedenen anderen Schritten der Verarbeitung. Ein weiterer Abschnitt der Korkverarbeitung fand im Hause Gagnard im Boulevard du Rayol Nummer 23 statt, wo die Korken sortiert und für den Versand vorbereitet wurden.
Die Korken aus Bagnols und seiner Umgebung waren nicht ausreichend. Mr. Gandolphe ließ zusätzliche aus Algerien kommen. Die Korkenmacherei Gandolphe ist die letzte, welche in Bagnols noch funktionierte. Die Kinder und Enkelkinder Gandolphe haben die Nachfolge nicht angetreten, sie haben ihr Eigentum verkauft und Bagnols verlassen. Die Konkurrenz der Korken aus Portugal begann sich bemerkbar zu machen.
Eine andere große Korkenmacherei, die Korkenmacherei Auguste Cauvy, war auf der „Rue Ste Anne“ Nummer 148 zu finden. Diese existierte noch im Jahr 1926. Außerdem gab es im Dorf mehrere Werkstätten, in denen Maschinen zur Herstellung von Korken aufgestellt waren und in denen 4 bis 5 Frauen arbeiteten.
Dies war unter anderem der Fall im Haus Grande Rue Nr. 339, (von Rosselin Bertrand in Amt und Würden vor 1935), und im Haus Rue du Mitan Nr. 86. Dort gab es 7 Korkhandwerker, von denen einige ein oder zwei Arbeiter hatten. Diese Handwerker besaßen Land, das sie bewirtschafteten, sobald sie freie Zeit hatten.
Die Kork-Verarbeitung
Im Sommer, von Juni bis September, war die Saison der Korkenzieher (Schäler) der Korkeichen. Die Waldbesitzer schälten den Kork selbst. Daher organisierten sich Teams und wurden in der Gemeinde und den großen Betrieben eingesetzt (Rouet).
Die Korkeiche wurde sortiert (fein und grob). Der feine Kork war für die Flaschen-Korken bestimmt, der grobe Kork für die Schwimmer von Fischernetzen.
Zwischen dem Schälen und dem fertigen Korken lagen eineinhalb Jahre. Die Bretter aus Kork müssen bereits ein Jahr lang trocknen. Das erste Schälalter erreicht man, wenn die Korkeiche zwischen 20 und 30 Jahre alt ist. Das erste Schälen, die als „Entmaskieren“ bezeichnet wird, ergibt keinen Kork, der zur Herstellung von Flaschenkorken verwertbar ist. Er wird zur Herstellung von Isoliermaterial verarbeitet. Zwischen jedem Schälen, das zwischen Juni und September stattfindet, vergehen 9 Jahre. Die Rinde braucht im Durchschnitt 8 Jahre, um 3 cm zu wachsen, was das Minimum für Korken ist. Die Qualität wird von Jahr zu Jahr besser, immer regelmäßiger und homogener. Und so geht es weiter bis zum Alter von 120-150 Jahren.
Aus 100 kg geschältem Kork werden 25 kg Flaschenkorken hergestellt, aus 1 kg dieser Kork-Qualität werden 100 bis 110 Flaschenkorken hergestellt. Als Beispiel für den Preis von Kork und die Mengen einer Ernte, die 1926 verkauft wurden:
25.09.1926 Antonin Magail verkaufte 6.921 kg feinen Kork.
- Cauvy erhält 145 alte Francs pro 100 kg und 1.057 kg. grober Kork für 60 alte Francs pro 100 kg.
Die Korkeiche ist ein Baum, der seit dem Tertiär zur europäischen Flora gehört. Wenn man vom Beginn des Tertiärs ausgeht, bedeutet es, dass dieser Baum bei uns seit etwa 60 Millionen Jahren gedeiht. Er wächst seit dieser Zeit im westlichen Mittelmeerraum: Südfrankreich, Sizilien, Sardinien, im Westen Italiens, Portugal, Tunesien und in Marokko. In Frankreich wächst er wild in den östlichen Pyrenäen. Hier und da wächst er an der französisch-spanischen Grenze, wo er kleine Hügel mit seinem dunklen Laub bekleidet. Der Korkeichenwald auf der französischen Seite der Pyrenäen ist der bedeutendste des Landes, weit vor dem des Var und der Insel Korsika.
Im 5. Jahrhundert vor Christus wurde die Verarbeitung des Korkes zum ersten Mal erwähnt. In Verbindung mit Gips, Pech oder mit Wachs überzogen verschloss er die Amphoren. Die Griechen und die Ägypter verwendeten ihn als Bojen für die Anker, als Schwimmer für die Fischernetze und als Schuhsohlen.
Plinius, der Ältere, der römische Geschichtsschreiber, schildert die Verwendung des Korks als Deckmaterial für Hausdächer. Schon im Altertum wurde Kork als Isoliermaterial bei der Herstellung von Bienenstöcken verwendet.
Die Rinde der Korkeiche ist ein pflanzliches Gewebe aus abgestorbenen wabenförmigen Mikrozellen, das zu 90 % aus Luft besteht und dem Material eine äußerst geringe Dichte verleiht. Der Kork ist ein sehr schlechter Leiter für Wärme, Schall und Schwingungen. Erst 1681 mit der Verbreitung der Glasflaschen verwendet der Benediktinermönch Dom Pérignon den Korken in seine Flaschen mit dem perlenden Wein zu verschließen. Das reiche Vorkommen der Korkeiche in Südfrankreich hat dazu geführt, dass Unternehmen gegründet wurden, die sich auf die Herstellung von Korken spezialisierten.
Auch in Bagnols-en-Forêt begann ein neues Zeitalter, in dem die Korkeiche Bedeutung erlangte.
Vier Firmen, die Korkeichen herstellten, brachten den Ort wirtschaftlichen Aufschwung und Arbeit für viele Einwohner. Im Jahre 2001 war es in Frankreich bei 7.000 ha Korkeichenwald möglich 3.000 t Kork jährlich zu erzeugen (Vergleich dazu Portugal: 170.000 t, von wo der größte Teil importiert wurde).
Wachtumsbedingungen
Der Baum liebt milde Winter, fürchtet späte Fröste, braucht heiße Sommer und mindestens 600 mm Niederschlag im Jahr. Er verträgt keine Kalkböden, gedeiht nicht in Höhen über 700 m über dem Meeresspiegel und verträgt in seiner Nähe keine Bäume, die höher sind als er selbst. Als Ausgleich überlebt er Waldbrände. Wenn seine Rinde regelmäßig geschält wird, wird er 150 Jahre alt, wenn er nie geschält wird, erreicht er ein Alter bis zu 300 Jahren.
Eigenschaften und Verwendung – Kork für viele Zwecke
Elastisch und unverweslich ist der Korken ein guter Verbündeter des Weins. Er trägt dazu bei, dass der Wein haltbar bleibt und sich die Qualität der guten Weine beim Lagern verbessert, weil der Korken leicht luftdurchlässig ist.
Wegen seiner besonderen Eigenschaften (Kork ist wasserundurchlässig, leicht, neutral und schwer entflammbar) ist er auch wichtiger Baustoff; er bietet eine hervorragende Wärme- und Schalldämmung (2 cm Kork isolieren so gut wie 38 cm Beton). Durch seine Feuerresistenz eignet er sich für den Schiffbau, die Raumfahrt und Nukleartechnik. Zu Staub zermahlen ist er ein ideales Poliermaterial in der Bearbeitung von Kristall, Marmor und Granit.
Ein Baum, der seine Zeit braucht
Die Korkeiche wird nicht sehr hoch, nicht höher als ungefähr 13 m. Sie wächst sehr langsam. In 20 bis 30 Jahren erreicht sie einen Umfang von 60 cm und eine Höhe von 12 m.
Auch die verschiedenen Phasen der Verarbeitung dauern lange
Der Kork ist kein Rohstoff wie andere. Ebenso wie ein guter Wein seine Zeit braucht, darf man auch einen Korken nicht in Eile herstellen. Die verschiedenen Arbeitsgänge bei der Herstellung des Korkens nehmen mehr als ein Jahr in Anspruch.
Das Schälen der Korkeiche
Eine Korkeiche darf zum ersten Mal geschält werden, wenn sie 30 Jahre alt ist und einen Durchmesser von mindestens 40 cm hat, sonst könnte der Baum absterben. Das erste Schälen nennt man „démasclage“. Die Korkschicht, die beim ersten Mal abgeschält wird, ist zu ungleichmäßig, um sie für die Herstellung von Korken zu verwenden. Sie wird zu Isolationsmaterial verarbeitet.
Die Korkschicht erneuert sich langsam in neun Jahren. Wenn nach diesem Zeitraum die Korkschicht auf eine dicke von 3 cm angewachsen ist – das ist das Minimum für die Korkherstellung – , wird sie zum zweiten Mal geschält. Von nun an nennt man das Schälen, das alle neun Jahre wiederholt wird, „encorage“. Nach 45 Jahren hat eine Korkeiche das Alter erreicht, ab dem sie gleichmäßigen, hochwertigen Kork liefert bis zum Alter von 120 – 150 Jahren.
Ein einziger Baum lässt während seiner Lebensdauer 20 Schälungen zu von guter Qualität, wobei 20.000 Korken hergestellt werden können. Aus 100 kg Rohkork stellt man 25 kg Korken her. Aus 1 kg Kork kann man 100 – 110 Korken herstellen.
Der Prozess des Schälens
Die Korkeiche wird in der Zeit geschält, in der sie im Saft steht, von Mai bis September, um jedes Risiko des Absterbens zu vermeiden. Wenn es sehr warm ist, wird die Rinde von der Mutterschicht gelöst. Die rote Mutterschicht produziert an der Innenseite Holz und an der Außenseite Kork.
Die Korkschäler legen zuerst einen Schnitt rundum unterhalb des Astansatzes mit einer abgeschrägten sehr scharfen Axt. Dann schneiden sie die Korkschicht entlang eines natürlichen Risses von unten nach oben der Länge nach auf. Unten legen sie anschließend einen zweiten Schnitt rundum und lösen die Korkschicht, indem sie den Stil der Axt als Hebel benutzen, ohne die Mutterschicht zu verletzen. Denn dieser lebende Teil der Rinde bewirkt die Erneuerung der Korkschicht.
Transport und Trocknung
Die Korkbretter („canons“) werden von den „cameleurs“ abtransportiert. Sie binden kleine Korkballen und tragen sie auf dem Rücken zum Fahrweg, von wo aus sie zum Lagerplatz gefahren werden. Dort werden sie in der freien Luft gestapelt, damit das Wetter sie von Saft, Tannin und Mineralstoffen befreit. Das ist für die Qualität des Korkens ein sehr wichtiger Vorgang.
Kochen
Nach diesem Zeitraum kommen die Korkplatten zum Korkenhersteller (bouchonnier). Hier wird die äußere verholzte Schicht abgetragen. Dann werden diese Korkplatten eine Stunde in kochendes Wasser gelegt, um sie zu desinfizieren, um die Elastizität zu verbessern und um sie zu glätten. Wegen seiner Wasserundurchlässigkeit nimmt der Kork das Wasser, das er in einem Jahr langsam verloren hat, in der kurzen Zeit des Kochens nicht wieder auf.
Vor der Weiterverarbeitung werden die Korkplatten erneut gelagert, etwa einen Monat lang vor Licht geschützt in einem etwas feuchten Raum, damit sie vor der Weiterverarbeitung nicht austrocknen. Wenn der Kork verarbeitet wird, hat er 75 % seines ursprünglichen Gewichtes verloren. Dann folgt der Arbeitsgang, visage genannt, in dem die Platten gerade zugeschnitten werden. Sie werden nach Qualität und (Dichte) Dicke sortiert und in Streifen von 38 bis 54 mm Breite geschnitten. Das entspricht der Höhe des zukünftigen Korkens.
Runden und Schneiden
Diese Streifen werden durch die „tubeuse“ geschickt, eine Maschine, die auf der ganzen Länge des Streifens den überflüssigen Kork wegschneidet und den Streifen rundet. Anschließend werden die Korken auf die gewünschte Länge geschnitten.
Waschen und Trocknen
Die fertigen Korken werden in verschiedene Bäder gelegt, in denen sie gereinigt und desinfiziert werden ohne ihre ursprünglichen Eigenschaften zu verändern. Danach werden sie in heißer Luft getrocknet. Das ist ein wichtiger Arbeitsgang, um sie von der letzten Spur von Feuchtigkeit zu befreien, die die Ursache für den Korkgeschmack sein könnte, den die Winzer so fürchten.
Das Sortieren
Alle Korken, die undicht oder beschädigt sind, Insektenlöcher oder gelbe Flecken haben, werden aussortiert. Sie könnten den Geschmack des Weines beeinträchtigen oder die Flasche undicht verschließen. Dann werden die Korken nach Qualitätsstufen von 0 bis 6 sortiert. Kategorie 0 bezeichnet die besten Korken, die zum Verschließen der edelsten Weine verwendet werden.
Ganz kleine Fehler der Korken werden mit einem Gemisch aus Korkpulver und einem Bindemittel ausgebessert.
Nach einem letzten Sortieren werden die Korken mit Feuer oder Tinte gekennzeichnet. Jedes Unternehmen hat sein Atelier, in dem den Korken das Firmenzeichen des Kunden eingeprägt wird. Anschließend werden die Korken in ein leichtes Paraffinbad getaucht, damit man später die Flasche besser entkorken kann.
Literatur-Quellen:
verschiedene Prospekte Tourismusbüro (ehemals in Bagnols, Grand Rue Nr. 575)
Notizen zum Dorfrundgang Paul Van Acker und dessen verstorbener Ehefrau Simonne
Die Grotte
Colle rousse , Felsformation
Bayonne, Der Berg mit dem markanten Höhenzug
Der Wasserfall Gourbachin am Bach "la Vauloube"
Der Wasserfall Gourbachin am Bach „la Vauloube“
Anfahrt:
Verlassen Sie Bagnols auf der D4 in Richtung Fréjus. Am Lavoir (siehe Nr. 3) biegen Sie scharf rechts auf die D47 nach La Motte / Le Muy ab. Nach 300 m überqueren Sie die enge Brücke über die Vauloube. Unmittelbar nach der Brücke befindet sich rechts ein kleiner Parkplatz. Hier beginnt ein schattiger Wanderweg neben der Vauloube her. Man sollte festes Schuhwerk anziehen, weil der Bach auf Trittsteinen überquert werden muss. Nach starkem Regen ist der Bach nicht zu überqueren !
Die Wanderung dauert insgesamt ca. 60 Minuten vom Parkplatz bis zum Wasserfall und auf dem gleichen Weg zurück.
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro
Die Wassermühle an der Brücke
Achtung! Gebäude ist einsturzgefährdet. Privatbesitz.
Es gibt heute noch die Ruine einer Ölmühle, die das Wasser der Vauloube nutzte. Die Überreste sind direkt am Beginn des Weges „Chemin de la Salette“ in der Nähe der Brücke über die Vauloube an der D47 zu entdecken (Lage: siehe Fotos). Die Mühle war bis 1938-1939 in Betrieb.
Es ist zu vermuten, dass die aktuellen Eigentumsverhältnisse unklar sind und dass eine Rekonstruktion der gesamten funktionsfähigen Mühle für einen Eigentümer zur Zeit keine wirtschaftliche Lösung darstellt. Vermutlich sind ein Wiederaufbau und eine vernünftige Nutzung nur durch ehrenamtliche Arbeit und durch staatliche Zuschüsse möglich. Das Gebäude ist für die Geschichte von Bagnols ein sehr wichtiges Erinnerungsstück.
Parallel zur Vauloube lag ein höhergelegenes Bassin, welches durch Quellwasser aus dem Bereich Maupas über einen eigenen Zulauf gefüllt werden konnte. Beim Starkregen im März 2024 konnte man, das durch Regenwasser angestaute historische Becken (siehe Kennzeichnung der Lage auf dem Foto) wieder erkennen. Das Wasser stand etwa 10 cm hoch in diesem Bassin. Zum Antrieb des Wasserrades wurde früher ein Schieber geöffnet und das Wasser über eine Holzrinne (Rinde aus Kork) von oben auf das Mühlrad geleitet. Von der Rinne fällt das Wasser auf die Paddel des Rades und durch die Kraft und das Gewicht des Wassers wird das Rad gedreht.
Das von oben angetriebene Wasserrad nutzt die antreibende Kraft des Wasserströmung viel besser und ist dadurch weniger abhängig von der Fließgeschwindigkeit des Wassers eines von unten angetriebenen Rades. Auch kann mit dem von oben betriebenen Wasserrad in einiger Entfernung von der tatsächlichen Wasserquelle (Bach, Fluss) gearbeitet werden.
Da die Olivenernte im November bis Mitte Dezember hier im Departement Var durchgeführt wird, fällt die Verarbeitung in einen Zeitraum, in dem meistens Regenwasser zum Sammeln im Staubecken vorhanden war.
Wie viele Oliven-Plantagen in Bagnols einmal vorhanden waren, kann man nur grob erahnen. Rund um das Dorf, aber auch an den Hängen des Vauloube zum Wasserfall Gourbachin hin, sind noch heute die Mauern der Terrassen zu entdecken. Viele sehr alte Olivenbäume stehen auch heute noch rund um das Dorf herum. Ursprünglich waren hier große Plantagen vorhanden, zu denen diese einzelnen Baumgruppen gehörten. Ein früher ebenfalls sehr großer Wirtschaftszweig in Bagnols ist nicht mehr vorhanden. Beginnend ab dem Saal der Gemeinde Bagnols („Foyer Municipal“), talwärts auf dem „Chemin de Saint Antoine“ sind noch sehr viele dieser Olivenbäume vorhanden. Hier kann man sich den Wirtschaftszweig der Oliven-Verarbeitung sehr gut vorstellen.
Auszug aus dem Bericht einer Wanderung:
Quelle: http://www.nature-passions.com
Rubrik: MARCHER, PAPOTER/ BAGNOLS CASCADE DE GOURBACHIN / 26 Sepember 2014
Am Flusslauf der Vauloube im Viertel Maupas in Bagnols-en-Forêt befindet sich eine alte Ölmühle, die neugierigen Passanten eine Reihe von Überresten bietet, anhand derer man sich vorstellen kann, wie die Herstellung von Olivenöl in früheren Zeiten erfolgte. Diese Mühle, die 1827 im napoleonischen Kataster als aktive Ölmühle verzeichnet wurde, scheint erst im letzten Jahrhundert stillgelegt worden zu sein.
Es handelt sich um eine typische Ölmühle aufgrund ihrer Form, ihres Standorts und ihrer noch sichtbaren Einrichtungen… Aber Vorsicht, es ist gefährlich, sich inmitten von Schutt zu bewegen!. Mit ein wenig Fantasie kann man die Männer und Frauen sehen, die ab November in und außerhalb des Gebäudes aktiv waren, um die Oliven zu zerquetschen und zu pressen und die kostbare Flüssigkeit zu entnehmen.
Die Herstellung von Olivenöl erfolgte in drei Schritten, die die Mühle in drei klar definierte Bereiche unterteilten:
– Zerquetschen der Oliven im Schmelztiegel, aus dem der „Tresterteig“ entstand. Die Kraft des Wassers, die durch ein vertikales Rührrad unter einem Wasserfall erzeugt und durch ein System von Zahnrädern verstärkt wurde, aktivierte den Mühlstein, der wie ein schweres Rad das Fruchtfleisch und die Kerne im Tiegel zerdrückte.
– Der Druck auf den Tresterbrei wurde zwischen den „Scourtins“, einer Art flacher, runder Kokosfasermatten, eingeklemmt. Die so bestrichenen Scourtins wurden unter riesigen Pressen gestapelt, die in den „Kapellen“ untergebracht waren, Nischen, die in eine Verstärkung der Hauptmauer eingearbeitet waren. Der „Müller“, dessen Kraft durch einen riesigen Hebelarm vervielfacht wurde, drückte das Ganze so stark zusammen, dass die Wände auch in der Höhe verstärkt werden mussten, um eine Implosion zu verhindern.
– Das Öl wurde gesammelt und mit heißem Wasser vermischt, mit dem die Scourtins übergossen wurden, und in Absetzbecken außerhalb des Gebäudes gegossen. Das Öl, das eine Schicht über dem Wasser bildete, wurde mithilfe einer sehr feinen, kaum gebogenen Schaufel, dem „Blatt“, abgeschöpft.
Bei vollem Betrieb, mit einem Müller an jeder Presse und dem Personal, das die Oliven in den Tiegel hinabließ, das Wasser zum Begießen der Scourtins erhitzte und das Öl aus dem Blatt gewann, konnte eine solche Mühle (mit zwei Pressen) 200 kg Öl pro Stunde liefern (100 kg Oliven ergeben ca. 15 kg Öl der ersten Pressung). Der aus den Pressen entfernte Trester (zerkleinerte Kerne) wurde zur Getreidemühle gebracht, wo er zu braunem, grobem Mehl verarbeitet wurde, das an Bäcker verkauft wurde, die damit ihre hölzernen Backschaufeln bestreuten, damit das Brot nicht daran kleben blieb. Die „Ressence“, übrig gebliebenes Fettwasser aus dem letzten Absetzbecken, wurde an Seifenfabriken verkauft.
Die Funktion einer mit Wasser angetriebenen Ölmühle ist bei YouTube „Moulin de Mons“ und bei YouTube „Tourtour, de l’huile d’olive à l’ancienne“ sehr gut erklärt.
Auswertung von Archivunterlagen durch Frau Simonne van Acker (verstorben)
Ein besonderer Dank gilt Herrn Paul van Acker wegen der Überlassung der wertvollen Unterlagen.
In der Katasterliste von 1758 sind in Bagnols folgende Mühlen erwähnt:
7 Weizenmühlen und 12 Dreschplätze
7 Mühlen für das Öl an der Vauloube
Die genaue Lage dieser Mühlen müssen noch erforscht werden. Eine interessante Suchaufgabe, für jeden, der Bagnols liebt. Weizenmühlen waren sicherlich alle Windmühlen. Diese Standorte waren vermutlich alle auf den Höhen rund um Bagnols. Die Ölmühlen lagen alle an der Vauloube. Auch wenn es eine nachfolgend genannte „Blavet-Mühle“ gab, lag diese vermutlich nicht am Fluss Blavet.
1623 Verpachtung der Blavet-Mühle und der Windmühle für 23 Jahre an Baptiste Cavalier, unter der Bedingung, dass er die Mühle nicht verkauft.
Bedingung war, sie auf eigene Kosten zu reparieren und nach der üblichen Praxis zu betreiben, die darin bestand, dass die Mühle in der Nähe des Flusses du Blavet frei an den Herrn zu mahlen und jede auf 2 Jahre (fol 243).
1625 Abnahme der Ölmühle, die zum Preis gebaut wurde, durch Jean Paul tuilier J B Mireur de Mons. (fol 21 v). Annahme des Vorschlags von Baptiste Gandolphe, Bagnols gegen eine Gebühr von 200 ECU eine Wassermenge, die eine Mühle mit Fadenmahlwerk das ganze Jahr über antreiben kann (fol 46).
1668 Jean Gaignard, der die Mühle von Planestel in Abhängigkeit von der Gemeinde betreibt, klagt über Wasserschäden und bittet um Hilfe bei der Reparatur der Mühle. Bau der Mühle durch Antoine Gaignard in Richtung der Brücke (Genehmigung für 2 Dutzend Stück flachen und 2 Dutzend Tischen mit Sicheln für die Ölmühle).
1720 Die Pest in Marseille. Der Chirurg Honoré Tardieu wurde in der Mühle unter Quarantäne gestellt. In der Moulin du St Esprit in dem Bereich, in dem die Trauben gepresst werden.
1790 Verbot für die Besitzer von Ölmühlen, sich den Trester der Oliven von und Aufforderung an die Privatpersonen, diese unter Androhung von Geldbußen entfernen zu lassen, mit Ausnahme dessen, was (Der Trester wurde in einem Ofen verbrannt, um das Öl zu erhitzen. Wasser erhitzt, auf dem das Öl schwamm, das mit einer sehr flachen Spezialkelle aufgefangen wurde; breit und fast flach)
Die Quelle des Reyran
Quelle vom REYRAN
25 km langer Fluss, der über den ehemaligen Staudamm von Malpasset in den Fluss Argens bei Frejus mündet.
Am diesem Wanderparkplatz neben der D4 beginnt ein botanischer Lehrpfad. Hier sind Pflanzen und Baumarten der Region zu sehen und erklärt.
Nach etwa 80 Metern auf dem Pfad befindet sich auf der rechten Seite die Quelle des Reyran.
Staudamm-Unglück von Malpasset (02.12.1959)
Der Staudamm von Malpasset stand in den Südausläufern des Esterel-Gebirges etwa 9 km nordnordöstlich von Fréjus, einer an der Côte d’Azur am Mittelmeer gelegenen Stadt.
Der Reyran führt nur in regenreicher Zeit Wasser (meist im Winter). Dieser Gebirgsbach ist ein linker Nebenfluss des Argens. Damals wurde das Fließgewässer am 1952-1954 errichteten Damm aufgestaut. Etwas bachabwärts unterhalb der Staumauer lagen die Weiler Malpasset und Bozon. Wenige hundert Meter östlich vorbei am einstigen Standort der Mauer führt als Teil der heutigen E 80 die A 8.
Die Barrage de Malpasset war als doppelt gekrümmte Gleichwinkel-Bogenstaumauer mit variablem Radius über der Gründungssohle etwa 66 m hoch, an ihrer Krone rund 222 m lang und hatte ein Bauwerksvolumen von 47.857 m³. Sie wurde von 1952 bis 1954 erbaut; nach anderen Angaben wurde schon 1941 mit dem Bau begonnen. Die Baukosten betrugen (in Preisen von 1955) 580 Millionen Franc. Am Bau war der französische Ingenieur André Coyne beteiligt, Eigentümer war das Département Var.
Der Stausee war bei Vollstau rund 2 km² groß und hatte 48,1 Mio. m³ Speicherraum. Sein Stauziel lag auf 98,5 m Höhe.
Die Staumauer war in der Nacht vom 2. Dezember 1959 um 21:13 Uhr plötzlich und vollständig zusammengebrochen; der Zeitpunkt des Bruches ließ sich genau rekonstruieren, weil bekannt ist, wann der Strom durch die Flutwelle ausgefallen war. Die Mauer wurde durch die Kraft des Wassers fast vollständig abgetragen. Nur wenige Mauerteile des (in Fließrichtung gesehenen) rechten Ufers blieben stehen. Mauerbruchstücke, teilweise in der Größe eines Hauses, liegen auf einer Strecke von mehreren hundert Metern flussabwärts verteilt.
Die Flutwelle soll zu Beginn bis zu 40 m hoch und 70 km/h schnell gewesen sein. Zuerst erreichte sie die Weiler Malpasset und Bozon, die vollständig zerstört wurden. Etwa 20 Minuten nach dem Mauerbruch erreichte sie Fréjus, wo die Welle noch drei Meter hoch war und weite Teile der Stadt unter Schlamm begrub.
Es starben 423 Menschen; die Zahl der Toten wird gelegentlich auch anders angegeben, da Bauarbeiter der Autoroute A8, die damals gerade gebaut wurde, ums Leben kamen. Außerdem wurden nicht alle Opfer gefunden, da die Flutwelle bis ins Mittelmeer lief und einige Opfer mitgespült wurden.
Die Schadenssumme belief sich auf rund 68 Millionen US-Dollar.
Die Lage für das Bauwerk war nach geologischen und hydrologischen Gutachten als geeignet beurteilt worden. Der Felsuntergrund aus Gneis war wasserdicht. Auf der rechten Seite (flussabwärts gesehen) war Felsen, auf der linken Seite musste eine Flügelwand aus Beton zum Anschluss der Mauer an den Untergrund gebaut werden.
Einige Wochen vor dem Bruch hatte man an der Unterwasserseite Knackgeräusche gehört, die aber nicht weiter untersucht worden waren. Der genaue Zeitpunkt dieses Knackens ist nicht bekannt. Auf der rechten Seite soll es im November Leckage-Stellen gegeben haben.
Eine tektonische Störung (Kluft) auf der linken Seite unter der Mauer wurde als Ursache gefunden. Das Wasser, das unter der Mauer durchsickerte, staute sich im Untergrund, weil durch den Druck der Staumauer der Fels undurchlässig geworden war und baute einen Kluftwasserdruck auf. Dieser Druck drückte das Widerlager der Mauer nach schräg oben, so dass es auf der Kluft wegrutschte. Diese Störung war vorher nicht entdeckt worden, weil sie sich nicht direkt unter der Mauer befand, sondern etwas weiter luftseitig.
Kurz vor dem Bruch war der Stauspiegel durch Regenfälle auf einen Stau von 28 cm unter der Überlaufkante angestiegen. Dies erhöhte zusätzlich die Belastung. Der Stausee war vorher noch nie so hoch eingestaut worden. Der Grundablass war fünf Stunden zuvor geöffnet worden, um die Talsperre zu entlasten. Er hatte aber nur eine Kapazität von 40 m³/s.
Nach längerem Prozess entschied ein Kassationsgericht 1967, es könne niemandem strafbares Verhalten zur Last gelegt werden.
Quelle: Wikipedia
Weitere Flussquellen in Bagnols:
Der Fluss VAULOUBE entspringt im Bereich der Straße „Chemin du Plan Pinet“ (Bushaltestelle), fließt weiter in südliche Richtung über die Cascade de Gourbachin, umfließt den großen Felshügel, auf dem das Dorf steht und fließt dann weiter in östlicher Richtung nach Fréjus. Später mündet der Vaulobe in den Reyran, welcher dann im Bereich des „Aqualand Fréjus“ bzw. der „Base Nature Francois Léotard“ ins Meer fließt.
Der Fluss BLAVET entspringt östlich der Straße „Chemin de maupas“ und nördlich der Straße „Chemin de Vauloube“. Er mündet, nachdem er die Blavet-Schlucht durchquert, nördlich von Roquebrune sur Argens im Bereich der Straße „Rue des Près Chevaux“ in den Fluss Argens. Die Argens schließt sich wenige hundert Meter vor dem Strand mit dem Reyran zusammen. Beide fließen im Bereich des „Aqualand Fréjus“ bzw. der „Base Nature Francois Léotard“ dort ins Meer.
Kaiser Cäsar gründete im Jahre 45 v. Chr. den Ort Julli, das heutige Frejus. Dort wurde er ein Jahr später ermordet. Im Jahr 31 v. Chr. vergrößerte Kaiser Octavius (Nachfolger von Augustus) den kleinen Hafen von Frejus, um dort seine Seeschiffe und …
DER TEXT UND DIE FOTOS WERDEN NACH UND NACH AKTUALISIERT ………..
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro
Das älteste Datum, an dem das Dorf erwähnt wird, ist 909, in einer Urkunde des Kartells der Abtei von Cluny. 1042 wird es in einer Urkunde der Abtei von Lérins als „CASTRUM DE BANHOLIS“ bezeichnet, die 1392 von Plünderergruppen zerstört wurde. Eine lange Nacht von 85 Jahren bedeckt das Land. Zu diesem Zeitpunkt wurde Urban von Fliscom (italienische Familie der Fieschi) von Papst Sixtus IV zum Bischof von Fréjus ernannt. Bagnols war vollkommen leer und verlassen. Er brachte 30 Familien aus Pieve Di Teco, Diözese Albenga, unter der Leitung von Louis Amero, mit. Der Rechtsakt „Wohnungsgesetz“ stammt vom 9. März 1477 und befindet sich im Kartell der Kathedrale von Fréjus. In dieser Karte leistet Louis Ampero einen Treueid gegenüber dem Bischof im Namen aller Anwesenden, aber auch gegenüber denen seiner Nachkommen in der direkten männlichen Linie des erstgeborenen Sohnes. Louis Ampero wird das Land nach seiner Wahl und proportional mit den anderen Einwohnern teilen. Die Gemeinde beginnt mit dem Bau von Mühlen, Sägewerken und Brotöfen. Ein Priester wird hereingebracht und der Bischof hilft den Einwohnern, sich niederzulassen. So wird das Dorf Bagnols en Forêt wiedergeboren.
Die Pfarrkirche ist Saint-Domnin (heute Saint-Denis), in der Ebene ist das einzige religiöse Gebäude zu dieser Zeit und aus dem 8. Jahrhundert.
Saint Sébastien wird fertiggestellt (an der Stelle des heutigen Rathauses). Ein großes Volksfest wird organisiert, um Kultgegenstände dorthin zu überführen. Die alte Kirche Saint-Domnin wird dann mit Fresken neu gestrichen, die eine Prozession zeigt, welche die Ebene verlässt, um im neuen Dorf anzukommen.
Es wurde lange geglaubt, dass das rechts in dieser Szene abgebildete Dorf Pieve di Téco war, aber wir wundern uns immer noch über dieses Dorf, das afrikanisch sein könnte, das Herkunftsland von St. Domnin. Die Fresken stammen aus der italienischen Zeit des 15. Jahrhunderts. Wir sind dann in den 1480er Jahren. Das Dorf wird also im Rhythmus der Geschichte mit seinen Freuden und Leiden leben.
Das erste Kirchenbuch mit Zivilstatus stammt aus dem Jahr 1563 und trägt Namen mit italienischer Übereinstimmung: Abbo, Gandolfo, Mero, Caterini, Pacani, Cauvi… aber auch andere Personen, die zu ihnen kamen: Laugier, Beuf, Magail, Escoffier , Meiffret … dessen Nachkommen jetzt im Dorf sind.
Dies ist die Geschichte der Gründung von Bagnols en Forêt durch Bewohner von Pieve Di Teco. Die beiden Dörfer sind seit 1990 Partner.
Literatur-Quelle: verschiedene Prospekte Tourismusbüro